Brandschutz-Übung bei KILOUTOU
Feuer und Flamme für das Thema Sicherheit
Dramatische Szenen in der KILOUTOU-Niederlassung Gießen: Nach einer Verpuffung bei Arbeiten in der Werkstatt dringt dichter Rauch aus dem Gebäude, nicht alle Mitarbeiter finden rechtzeitig den Weg ins Freie und werden vermisst. Drei Mitarbeiter werden vermisst, eine Mitarbeiterin weiß man „gefangen“ auf einer nicht mehr reagierenden Arbeitsbühne. Die beiden anderen Mitarbeiter werden bewusstlos aus der verqualmten Halle gezogen und versorgt.
Nur wenige Minuten später trifft die zum Glück umgehend von Werkstattleiter Carsten Hegebarth alarmierte Feuerwehr mit mehreren Zügen und 16 Einsatzkräften der Wachen Alten-Buseck und Trohe ein. Routiniert gehen die Mannschaften in perfekter Abstimmung gegen das augenscheinliche Chaos vor Ort ein, bringen Ruhe in die Situation, den Herd der Rauchentwicklung unter Kontrolle und alle Mitarbeiter der Niederlassung in Sicherheit.
„Viel Rauch um nichts“, grinsen Zugführer Torsten Hansmann und stellvertretender Wehrführer Mario Deiß nach knapp einer Stunde Einsatzdauer. Und liegen damit vollkommen richtig. Denn in keiner Sekunde ging es in der KILOUTOU-Niederlassung Gießen tatsächlich um Leib und Leben. Sondern ausschließlich um die Sicherheit für die Zukunft. Um den Schutz von Menschen und Material im Brandfall. Um das richtige Reagieren bei Feuer und Flamme. Kurz: um eine Brandschutzübung sowohl für die Wehrmänner als auch die Belegschaft der Niederlassung. Als Win-win-Aktion für alle Beteiligten.
Denn einerseits bot KILOUTOU den ortsansässigen Wehren die Möglichkeit, in einem „Sonderobjekt“ und realistischen Szenario den Ernstfall zu proben. Nämlich in einem Umfeld mit besonderen Gefahrenquellen, wie Lacken, Lösungsmitteln und Batterien sowie Arbeitsplätzen mit weiteren hochentzündlichen Materialien.
Und andererseits hatte die Niederlassung die hervorragende Gelegenheit, ihre vorhandenen Brandschutzmaßnahmen und Präventions-Strategie unter fachkundigen Blicken bewerten zu lassen und einer Prüfung zu unterziehen. Erfolgreich, wie Übungsleiter René Bahr gleichermaßen erfreut wie beruhigt konstatieren konnte.
Denn neben bereits vielfach geprobten Verhaltensabläufen stimmte auch das theoretische Wissen der Belegschaft. Etwa bei Fragen wie „Was kann ich persönlich tun, um potenzielle Gefahrenquellen an meinem Arbeitsplatz zu vermeiden?“. „Was sind die häufigsten Brandursachen am Arbeitsplatz?“ oder „Wie verhalte ich mich als Nicht-Feuerwehrmann, wenn Personen vermisst werden und jede Sekunde zählt?“
Bei KILOUTOU in Gießen – wie auch in gut geschulten anderen Standorten unseres Niederlassungsnetzes – weiß man, was zu tun ist. Und für alle, die sich ebenfalls mit Sicherheit schlau machen wollen, hier noch einmal die brandheiße





To-do-Liste:
1. Was kann ich persönlich tun, um potenzielle Gefahrenquellen an meinem Arbeitsplatz zu vermeiden?
- Den Brandschutzbeauftragten des Unternehmens um eine Brandverhütungsschau bitten. Hierbei wird nach potenziellen
Gefahrenquellen gesucht, um diese zu beseitigen. - Batterien, die geladen werden müssen, in Wannen stellen.
- Keine privaten Elektrogeräte am Arbeitsplatz verwenden. Es sei denn, sie wurden durch die Elektrofachkraft der Niederlassung sicherheitstechnisch abgenommen und freigegeben.
- Die Netzlast einer Steckdose nicht überschreiten.
- Keine leeren (Lack)Dosen lagern.
- Betriebsmitteln, Schmierstoffen, Öle usw. vorschriftsmäßig lagern.
- “Der Letzte macht das Licht und die Kaffeemaschine aus”, also Kontrollen zum Arbeitsende, ob alle elektrischen Verbraucher ausgeschaltet sind.
- Keine defekten Elektrogeräte nutzen.:
- Ölige Lappen in den entsprechenden Behältern entsorgen und diese verschlossen halten.
- Augen aufhalten, Routine sorgt für Unfälle.
2. Welche sind die häufigsten Brandursachen am Arbeitsplatz?
- Defekte Elektrogeräte.
- Überlastete Steckdosen.
- Beschädigte Stecker.
- Falsche Lagerung (z.B. Verpackungen, Papier, Gefahrstoffe) in Kombination mit personenbedingtem Fehlverhalten (z.B. Ignorieren des
Rauchverbots).
3. Wie verhalte ich mich, wenn im Brandfall Personen vermisst werden und jede Sekunde zählt?
- Ruhe bewahren, Hilfe holen.
- Möglichst viele Informationen weitergeben (wie viele Personen sind verletzt, wie viele werden vermisst, wo befinden sich die Personen, wie erreicht man sie, welche Gefahrenquellen befinden sich am Unfallort usw.)
- Auf keinen Fall das eigene Leben gefährden!
- Unter Umständen erste Hilfe leisten
- Was wichtig und wenig bekannt ist: Nach einem Brand sollten auch intakte Teile eines Gebäudes zunächst nicht betreten werden. Das CO2, das beim Brand entsteht, diffundiert nämlich durch Mauerwerk. Das heißt, dass auch in scheinbar verschonten, nicht unmittelbar vom Brand betroffenen Räumen der CO2 Gehalt in der Luft so hoch sein kann, dass Erstickungsgefahr droht.